Es kommt oftmals vor, dass einem die Frage gestellt wird, was an erster Stelle käme – die Herkunft oder die Religion. Eine derartige Entscheidungsfrage gleicht eher einem Aussagesatz im Sinne von «entweder oder». Die gefragte Person erhält keine andere Wahl und wird genötigt, sich für eine Optionen zu entscheiden. Eine alternative Antwort gibt es nicht. Entscheidet man sich für Ersteres, so wird einem unterstellt, man habe kein religiöses Bewusstsein. Fasst man hingegen den Entschluss, sich für die zweite Option zu entscheiden, so wird man schlagfertig als Türke oder Araber denunziert. Es ist so, als müsste man sich zwischen dem rechten und linken Schuh entscheiden, obschon beide zusammengehören.
Was würde man von einer Person halten, die von sich behauptet, zuerst ein Mann und dann Albaner zu sein – oder umgekehrt? Das ergibt gar keinen Sinn, denn das Eine schliesst das Andere nicht aus. Egal für welche Religion oder Weltanschauung sich jemand entscheidet – wer als Albaner auf die Welt kommt, ist Albaner. Punkt. Die Religiosität oder Irreligiosität eines Menschen beeinträchtigt seine Volkszugehörigkeit keinesfalls. Und andersrum genauso. Aus diesem Grunde sind solche Entscheidungsfragen paradox. (Shqip News)
Erstellt: 24.09.2017, 19:30 Uhr