Leider ist uns seit geraumer Zeit ein negativer Trend aufgefallen. Ein Trend, das die Entwicklung zweier Extremen aufweist. Einerseits sind es die radikalisierten Muslime, die die albanische Identität gänzlich beiseitelassen und auf der anderen Seite sind es die Albaner mit falschem Nationalstolz, die das Muslimsein als türkisch oder arabisch abwerten und abstempeln. Beide Richtungen sind abwegig und spalten bloss die albanische Einheit.
Vor, während und nach der Unabhängigkeitserklärung Albaniens gab es zahlreiche grosse Persönlichkeiten, die für die Einheit des albanischen Volkes gekämpft haben – sowohl kriegerisch, ideologisch als auch theologisch. Imam Hasan Tahsini, der erste Rektor der zugleich ersten Universität des Osmanischen Reiches und Mitgründer des «Zentralkomitees für die Verteidigung albanischer Rechte», Hafiz Ali Kraja, ebenfalls ein islamischer Geistlicher, der das berühmte Werk «A duhet feja, a e pengon bashkimin kombëtar?» (Ist die Religion notwendig und verhindert sie die nationale Einheit?) verfasst und darin für die albanische Einheit propagiert hat, haben sich für die albanische Brüderlichkeit eingesetzt. Oder Gjergj Fishta, katholischer Theologe sowie auch Fan Noli, orthodoxer Bischof, die sich ebenfalls für den Zusammenhalt aller Albaner ausgesprochen und eingesetzt haben. Das sind nur einige von vielen grossen Persönlichkeiten, die zum einen religiös und fromm waren, zum anderen jedoch keinen Widerspruch zur albanischen Identität sahen. (Shqip News)
Erstellt: 20.09.2017, 15:48 Uhr